Mein Fahrplan durch die Schwangerschaft

Hebammengeleitete Sprechstunde

Wir freuen uns sehr, dass wir unser Leistungsspektrum im Bereich der Schwangerenbetreuung erweitern. Gemeinsam mit unserer erfahrenen Kollegin, Hebamme Julia Zundel haben wir ein lange Zeit geplantes Projekt endlich umgesetzt:
Die hebammenbegleitende Sprechstunde.

Mit ihrer langjährigen Erfahrung und ihrem großen Einfühlungsvermögen begleitet Julia werdende Mütter und steht ihnen beratend zur Seite – von der Schwangerschaft über die Geburt bis ins Wochenbett.
Wir haben gemeinsam mit Julia einen digitalen „Fahrplan durch die Schwangerschaft“ entwickelt. Dieser bietet hilfreiche Informationen rund um die Themen „Schwangerschaft“, „Geburt“, „Wochenbett“ und „Ernährung“ – kompakt, digital und alltagsnah.
Steigen Sie ein und kommen mit uns auf diese besondere Reise.

Untersuchungen in der Schwangerschaft

Welche Untersuchungen werden im Rahmen meiner Schwangerenvorsorge durchgeführt?
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Welche Untersuchungen werden im Rahmen meiner Schwangerenvorsorge durchgeführt?

Dein erster Termin im Rahmen Deiner Schwangerschaft ist die Feststellung. Dieser ist oft mit sehr viel Aufregung verbunden, es wird ein erneuter Schwangerschaftstest mittels Urins durchgeführt und der Arzt führt den ersten Ultraschall durch. Die ersten Ultraschalluntersuchungen finden vaginal statt, ab ca. der 12 SSW (Schwangerschaftswoche) wird der Ultraschall über Deine Bauchdecke stattfinden.

Je nachdem in welcher Schwangerschaftswoche Du Dich befindest, kann man einen Herzschlag erkennen, meist ab der 8 SSW. Falls der erste Ultraschall früher stattfindet, erkennt man die Anlage Deiner Schwangerschaft sowie des Embryos und der Herzschlag wird bei einem Folgetermin kontrolliert.

Nach der Kontrolle bekommst Du eine Blutentnahme. Dabei wird folgendes bestimmt:
  • Blutgruppe mit Rhesusfaktor
  • Antikörpersuchtest – zum Nachweis irregulärer Antikörper, die eine Gefahr für das Kind darstellen könnten z.B. Rhesusunverträglichkeit
  • kleines Blutbild – Hämoglobinwert (Hb), zum Ausschluss einer Anämie (Blutarmut)
  • HBs Ag, Hepatitis B – Oberflächenantigen – ein positives oder reaktives HBs-Ag Testergebnis zeigt an, dass man mit Hepatitis B infiziert ist
  • HIV – im Mutterpass steht lediglich, dass der Test durchgeführt wurde, aber kein Ergebnis. Dieses kann separat im Labor angefordert werden
  • LSR – zum Ausschluss einer Syphilis Infektion. Dieses wird als „durchgeführt“ eingetragen, aber kein Ergebnis erfasst. Sollte das Ergebnis benötigt werden, muss dieses beim Labor angefordert werden
  • Röteln-Antikörper – zum Nachweis einer Immunität gegen Röteln. Bei fehlender Immunität wird empfohlen, die nach Deiner Schwangerschaft Impfung aufzufrischen

Zudem wird ein Chlamydien Screening durchgeführt. Hierfür wird Dein Urin untersucht, um eine Infektion ausschließen.
Alle Ergebnisse werden beim Folgetermin in Form eines Aufklebers in Deinem Mutterpass erfasst. Es gibt darüber hinaus Blutuntersuchungen, die optional durchgeführt werden können (Informationen dazu im nächsten Stop). Bei bestimmten Berufsgruppen müssen diese durchgeführt werden, um während der Schwangerschaft arbeiten zu dürfen.

Deinen Mutterpass solltest Du ab dem Zeitpunkt, an dem Du ihn ausgehändigt bekommst, immer mit Dir führen. Darin stehen alle wichtigen Untersuchungen und Informationen zu Deiner Schwangerschaft. Wenn Du Deinen Mutterpass erhältst, wird eine Anamnese durchgeführt, sodass die wichtigsten Informationen zu Themen wie beispielsweise familiäre Erkrankungen, eigene Erkrankungen, Allergien, vorherige Geburten oder Schwangerschaften, die Einnahme von Medikamenten dokumentiert werden.
Ab diesem Zeitpunkt kommst Du in der Regel alle 4 Wochen zu Deiner Schwangerschaftsvorsorge, ab der 30+0/32 SSW sind die Untersuchungen dann im 2 Wochen Rhythmus. Bei auftretenden Komplikationen oder Risikoschwangerschaften können die Intervalle engmaschiger sein. Bei jedem Vorsorgetermin wird eine Urinprobe benötigt, der Urin wird mittels eines Stix untersucht.

Zudem werden verschiedene Daten erhoben und in den Mutterpass eingetragen: Gewicht, Blutdruck, Ergebnis des Urin Stix. Infos über: Vaginale Untersuchung, Herzaktion, Bewegung, Gewicht und Lage Deines Kindes, Gebärmutterstand, körperliche Untersuchungen z.B. Ödeme oder Varizen werden von Deinem behandelnden Arzt oder der Hebamme im Rahmen der Vorsorge dokumentiert.

Ab der 24+0/26 SSW wird in Rahmen Deiner Vorsorge ein 20-minütiges CTG (Kardiotokographie) geschrieben. Dieses zeichnet kindliche Herztöne, ggf. Kindsbewegungen und mittels Messung der Bauchdeckenspannung auch die Wehentätigkeit (Toko) auf.

Ultraschalluntersuchungen im Rahmen der Mutterschaftsrichtlinien beinhalten 3 Screenings:
  • I Screening 8+0 bis 11+6 SSW
  • II Screening 18+0 bis 26+6 SSW
  • III Screening 28+0 bis 31+6 SSW
Diese Ultraschallscreenings dienen der Überwachung einer normal verlaufenden
Schwangerschaft, insbesondere mit dem Ziel
  • der genauen Bestimmung des Gestationsalters,
  • der Kontrolle der somatischen Entwicklung des Feten,
  • der Suche nach auffälligen fetalen Merkmalen sowie
  • des frühzeitigen Erkennens von Mehrlingsschwangerschaften.

Zwischen der 24+0 SSW bis 27+0 SSW wird das 2. Mutterschaftsblut abgenommen. Im Rahmen dessen
wird meist das erste CTG geschrieben. Das 2. Mutterschaftsblut beinhaltet den kleinen Zuckerbelastungstest, das kleine Blutbild und eine Kontrolle des Antikörpersuchtests. Wenn deine Blutgruppe einen negativen Rhesusfaktor hat, wird bei der
Blutentnahme zusätzlich die Blutgruppe Deines Kindes bestimmt. Falls der Rhesusfaktor Deines Kindes positiv ist, bekommst Du eine Anti-D-Prophylaxe zwischen der 28+0 und 30+0 SSW gespritzt, nach Deiner Entbindung erneut.

Falls der kleine Zuckerbelastungstest auffällig sein sollte, wirst Du darüber telefonisch informiert und es
muss der große Zuckertest durchgeführt werden, damit ein Schwangerschaftsdiabetes bestätigt oder
ausgeschlossen werden.

Welche weiteren Untersuchungen kann ich zusätzlich für meine Schwangerschaft auswählen?
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Welche weiteren Untersuchungen kann ich zusätzlich für meine Schwangerschaft auswählen?

Zusätzlich zur Schwangerschaftsvorsorge bieten wir verschiedene individuelle Gesundheitsleistungen und Spezialuntersuchungen an, die über die kassenärztlichen Leistungen hinausgehen:
  • Monatliche Ultraschalluntersuchung

    100,00€
  • Ultraschall zum Bluttest auf Trisomie NIPT Test* *Im monatlichen Ultraschall 100€ enthalten

    40,00€
  • Ersttrimesterscreening/Nackenfaltenmessung

    143,10€
  • 3D/4D Ultraschall inkl. USB-Stick

    60,00€
  • Vaginalabstrich auf B-Streptokokken

    25,00€
Externe Laboruntersuchungen

Die erste Blutentnahme erfolgt meist zu Beginn der Schwangerschaft, eine Kontrolle je nach Befund im Verlauf der Schwangerschaft.

  • Untersuchung auf Toxoplasmose (IgG +IgM)
  • Untersuchung auf Cytomegalie (IgG+IgM)
  • Untersuchung auf Ringelröteln (Parvo-Virus, IgG+IgM)
Was ist der NIPT Test?

Was ist der NIPT Test?

Der nicht invasive Pränatal Test (NIPT) ist ein Bluttest, bei dem die DNA des Kindes aus dem mütterlichen Blut gewonnen wird. Durch die Analyse dieser Fragmente wird das Risiko von genetischen Veränderungen wie Trisomie 21, 18 und 13 des Embryos ermittelt. Das Testergebnis liefert Wahrscheinlichkeiten aber keine Sicherheiten. Ist der Test unauffällig, besteht mit einer sehr hohen Wahrscheinlichkeit keine Trisomie bei Deinem Kind.

Diese Untersuchungsmethode kann ab der 10+0 Schwangerschaftswoche durchgeführt werden. Im Gegensatz zu invasiven Verfahren besteht bei dieser Untersuchungsmethode keine Gefahr für das ungeborene Kind.

Was ist das Ersttrimester-Screening (ETS)/Nackenfaltenmessung?

Was ist das Ersttrimester-Screening (ETS)/Nackenfaltenmessung?

Das ETS kann zwischen der 11-14 SSW erfolgen und berechnet die Wahrscheinlichkeit für bestimmte Chromosomen Abweichungen, vor allem Trisomie 21, auch werden Organe beurteilt. Es erfolgt eine Blutentnahme, dieses Blut wird auf zwei Hormon- und Eiweißwerte untersucht. Zudem erfolgt ein Ultraschall und eine spezielle Messung der fetalen Nackenfalte, eine Messung des Widerstands in den Gebärmutterarterien. Durch diese Untersuchungen kann zudem das Risiko für eine Präeklampsie beurteilt werden.

Was ist der 3D/4D Ultraschall?

Was ist der 3D/4D Ultraschall?

Dieser Ultraschall erfolgt meist um die 24+0 SSW, es wird das Gesicht deines Babys in 3D/4D dargestellt. Man kann das Gesicht genau darstellen, dies dient zur Früherkennung von Fehlbildungen z.B. Lippen-Kiefer-Gaumenspalten. Man kann Gesichtszüge, Gliedmaßen und Bewegungen besser erkennen.

Was sind B-Streptokokken?

Was sind B-Streptokokken?

B-Streptokokken sind Bakterien, die meist den Darm besiedeln, von dort können sie in die Scheide und den Gebärmutterhals gelangen. Die Bakterien verursachen in der Regel bei den betroffenen Frauen keine Symptome oder Beschwerden und stellen für die Schwangere selbst keine Gefahr dar. Wenn der Streptokokken Test positiv ausfällt, besteht das Risiko, dass sich Dein Kind während der Geburt mit dem Bakterium infiziert. Ein Teil der Neugeborenen erkranken durch die Infizierung an einer Neugeboreneninfektion, diese können zu einer Sepsis oder anderen schweren Krankheitsverläufen führen.

Um dieser Infektion vorzubeugen, bekommen Schwangere mit einem positiven GBS (B-Streptokokken) Abstrich prophylaktisch bei Beginn der Geburt durch Blasensprung oder Wehen eine Antibiose. Eine Behandlung in der Schwangerschaft ist nicht erforderlich, da die Ansteckung in den meisten Fällen während der Geburt passiert. Der Abstrich erfolgt meist ab der 34+0 SSW, dieser wird von Deinem behandelten Arztdurchgeführt.

Cave, manche Entbindungskliniken wünschen diesen Abstrich für eine Wassergeburt, informiere Dich darüber im Voraus.

Infektionen in der Schwangerschaft
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Infektionen in der Schwangerschaft

Toxoplasmose

Dies ist eine Infektionskrankheit, verursacht durch den Erreger „Toxoplasma gondii“, der über den Kot von Katzen in die Erde gelangt und so potenziell auf Obst und Gemüse gelangen kann. Eine Infektion verläuft meist symptomlos und bleibt daher unbemerkt. Nach der Erstinfektion bildet der Mensch Antikörper und bleibt in der Regel ein Leben lang immun gegen die Krankheit. In Deutschland sind ca. 50% der Menschen einmal in ihrem Leben mit dem Erreger in Kontakt gekommen und besitzen daher Antikörper. Falls man keine Antikörper gegen Toxoplasmose besitzt, kann eine Erstinfektion in der Schwangerschaft gefährlich für das Baby sein.

Mögliche Risiken sind

  • Fehlgeburt
  • Augenentzündungen
  • Verkalkung der Hirngefäße
  • Wasserkopf (Hydrocephalus)
  • Entwicklungsstörungen
  • Vergrößerung von Leber und Milz
Bei Toxo Antikörper negativ

Besondere Vorsichtsmaßnahmen solltest Du beachten, um eine Infektion in der Schwangerschaft zu vermeiden:

  • kein Verzehr von rohem Schweinefleisch
  • Leeren der Katzentoilette durch andere Personen, Verwendung von Dosen und Trockenfutter
  • Tragen von Handschuhen während der Garten- und Erdarbeiten
  • Gründliches Händewaschen nach der Gartenarbeit oder nach dem Kontakt mit Sandspielplätzen
  • Obst und Gemüse gründlich waschen
Bei Toxo Antikörper positiv:

Trotz wahrscheinlicher Immunität sollten die Vorsichtsmaßnahmen beachtet werden.

CMV

Zytomegalie: Es handelt sich um eine Infektion durch das „Humane Herpesvirus 5“ (Zytomegalievirus). Die Übertragung erfolgt von Mensch zu Mensch über Speichel, Urin oder Blut (gehäuft im Kindergarten). Es ist die häufigste Virusinfektion in der Schwangerschaft. Die Infektion verläuft meistens symptomlos und bleibt dann unbemerkt. Nach der Erstinfektion bildet der Mensch Antikörper. Eine Reaktivierung ist später möglich, jedoch in der Regel ungefährlich während Schwangerschaft. Etwas weniger als 50% der Menschen in Deutschland besitzen Antikörper. Eine Erstinfektion während der Schwangerschaft kann gefährlich für das Baby sein.

Mögliche Risiken sind:

  • kein Verzehr von rohem Schweinefleisch
  • Leeren der Katzentoilette durch andere Personen, Verwendung von Dosen und Trockenfutter
  • Tragen von Handschuhen während der Garten- und Erdarbeiten
  • Gründliches Händewaschen nach der Gartenarbeit oder nach dem Kontakt mit Sandspielplätzen
  • Obst und Gemüse gründlich waschen
Ringelröteln

Die Infektion erfolgt durch „Parvo B19 Virus“. Zumeist verläuft eine Infektion symptomlos und bleibt dann unbemerkt. Hauptsächlich sind Kinder und Jugendliche zwischen 5-15 Jahren betroffen. Meistens handelt es sich um eine asymptomatische Infektion oder leichte Allgemeinsymptome mit typischem Hautausschlag. Die Durchseuchungsrate bei Erwachsenen liegt bei ca. 70%. Nach einer Infektion besteht lebenslange Immunität.

Mögliche Risiken sind:

  • Besonderes Risiko bis zur 20. SSW
  • Fehlgeburt
  • Hydrops fetalis (generalisierte Wasseransammlung mit Beeinträchtigung der Organe)

Mögliche Risiken sind:

  • Besonderes Risiko bis zur 20. SSW
  • Fehlgeburt
  • Hydrops fetalis (generalisierte Wasseransammlung mit Beeinträchtigung der Organe)

WISSENSWERTES & HEBAMME & ERNÄHRUNG & ZAHNARZT

Wie ernähre ich mich und was gibt es zu beachten?
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Wie ernähre ich mich und was gibt es zu beachten?

„Essen für zwei“ ist ein Mythos! Viel wichtiger ist es für Dich und Dein Baby, dass Du auf eine ausgewogene und nährstoffreiche Ernährung achtest. Das heißt: Ballaststoffreiche Lebensmittel, Proteine, Vollkornprodukte, Obst, Gemüse und gesunde Fette.

Nehme ausreichend Vitamine und Mineralstoffe zu Dir:
  • Folsäure (Grünes Blattgemüse, Hülsenfrüchte, Vollkornprodukte) ist besonders in der Frühschwangerschaft wichtig, um das Risiko von Neuralrohrdefekten zu verringern.
  • Eisen (Rotes Fleisch, Hülsenfrüchte, Spinat) hilft dabei, eine Anämie zu vermeiden. Am besten mit Vitamin C (Zitrusfrüchten, Paprika) in Kombination einnehmen, so wird die Eisenaufnahme verbessert.
  • Calcium (Milchprodukte, Brokkoli, Mandeln) unterstützt die Entwicklung der Knochen Deines Babys.
  • Vitamin D (Sonnenlicht, Eier, Fisch) hilft bei der Kalzium Aufnahme und unterstützt die Knochengesundheit für Dich und Dein Kind.
  • Omega-3-Fettsäuren (Lachs, Leinöl, Chiasamen, Walnüsse) unterstützen die Gehirn- und Augenentwicklung Deines Babys.
  • Jod (Seefisch, Milchprodukten, Jod Salz) ist wichtig für die Schilddrüse und geistige Entwicklung. CAVE: Schilddrüsenerkrankungen: Es kann zu Überdosierung kommen – halte Rücksprache mit Deinem betreuenden Arzt.
  • Magnesium (Vollkornprodukte, Mandeln, Spinat, Bananen, Avocado) unterstützt das Wachstum der Knochen und des Nervensystems Deines Babys, unterstützt Deine Verdauung, kann Wadenkrämpfe und Kontraktionsneigungen vorbeugen, da Magnesium die Muskulatur entspannt.

Diese Vitamine und Mineralstoffe werden hauptsächlich über Deine ausgewogene Nahrung generiert. Die Empfehlung ist bei Kinderwunsch und mit Feststellung der Schwangerschaft Folsäure und Jod zu supplementieren. Wenn Du Dich vegan oder vegetarisch ernährst oder über Deine Ernährung nicht alle Vitamine und Mineralstoffe zu Dir nehmen kannst – sprich Deinen betreuenden Arzt oder Deine Hebamme an, um die passenden Nahrungsergänzungsmittel mit richtiger Dosierung zu finden.
Es kann Dir helfen, während der Schwangerschaft eher kleinere Portionen, über den Tag verteilt zu Dir zunehmen. Das hält Deinen Blutzuckerspiegel stabil und kann Übelkeit vorbeugen.

Trinke täglich etwa 2 – 2,5 Liter Wasser, um Deinen Kreislauf zu unterstützen. Bei koffeinhaltigen Getränken solltest Du darauf achten, nicht eine Menge von 300mg Koffein am Tag zu überschreiten. Solltest Du Probleme mit innerer Unruhe, Schlaflosigkeit oder Restless Legs haben, dann solltest Du Deinen Koffeinkonsum einmal überdenken. Bitte verzichte auf Alkohol, Nikotin und andere Rauschmittel!

Zur Vorbeugung von Listeriose und Toxoplasmose solltest Du auf rohe tierische Lebensmittel, Rohmilchkäse und abgepackte Salate verzichten. Zudem solltest Du Obst, Gemüse und Salat vor dem Verzehr immer gründlich waschen.
To Do’s während meiner Schwangerschaft. Alles zum richtigen Zeitpunkt erledigen. (Link, Hebammensuche/Kliniksuche/Kliniktasche/Zahnarztbesuch/ Unterlagen)

Wann suche ich mir eine Hebamme?

Wann suche ich mir eine Hebamme?

Am besten zeitnah, nachdem Du von der Schwangerschaft erfahren hast. Viele Frauen warten die 12. Schwangerschaftswoche ab und je nach Urlaubszeiten und Jahreszeit kann es da schon schwierig werden, eine Hebamme zu finden.

Wo finde ich eine Hebamme?

Wo finde ich eine Hebamme?

Über Hebammenlisten, die man z.B. auf den Internetseiten der Geburtskliniken in Deiner Nähe finden kann. Auch die Krankenkassen haben Hebammenlisten, die sie werdenden Mamas zur Verfügung stellen. Zudem ist es immer gut Bekannte/Freundinnen nach einer Hebammenempfehlung zu befragen oder einfach direkt im Internet nach „Hebamme in meiner Nähe“ suchen. Dadurch werden oft schon passende Seiten vorgeschlagen. Gerne kannst Du auch in Deiner GYN-PRAXIS nachfragen, auch wir haben Kontaktdaten, die wir gerne weitergeben.

Wieso und wann gehe ich zum Zahnarzt?

Wieso und wann gehe ich zum Zahnarzt?

Die Empfehlung ist, mindestens einmal in Deiner Schwangerschaft zum Zahnarzt zu gehen, ggf. auch öfter je nachdem, was Dein Zahnarzt sagt. Am besten gehst Du im 2. oder 3. Trimester zum Zahnarzt. Falls Beschwerden auftreten, natürlich früher. Aufgrund Deiner hormonellen Veränderung, wird Dein Zahnfleisch empfindlicher und es kann zu einer Zahnfleischentzündung kommen. Zudem kann es durch die Übelkeit, Erbrechen und veränderte Essgewohnheiten vermehrt zu Karies kommen. Im schlimmsten Fall können unentdeckte Entzündungen zu einer Parodontitis führen, die Risiken für das Baby erhöhen können. Deshalb ist eine zahnärztliche Vorsorge in der Schwangerschaft wichtig.

Wie verändert sich mein Körper während der Schwangerschaft?
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Wie verändert sich mein Körper während der Schwangerschaft?

Nicht nur Dein Bauch wächst und verändert sich während der Schwangerschaft, sondern der gesamte Körper. Je nach Trimester verändern sich andere Dinge in Deinem Körper.

1. Trimester (1-12 SSW): Deine Hormone stellen sich um: hCG, Progesteron und Östrogen steigen an, das kann in den ersten Wochen zu Übelkeit, Müdigkeit und Stimmungsschwankungen führen. Deine Brust kann empfindlicher werden und sich gespannt anfühlen. Oft kämpfen Frauen mit Verdauungsproblemen oder Sodbrennen, Dein Darm wird durch das Progesteron langsamer arbeiten. Dies kann zu Verstopfungen führen, achte auf Deine Ernährung und sprich mit Deiner Hebamme und Deinem Arzt. Häufiges Wasserlassen beginnt auch schon oft in den ersten Monaten, durch das Wachstum der Gebärmutter wird der Druck auf die Blase größer. Dein Körper hat ein erhöhtes Blutvolumen, das durch Deinen Körper transportiert werden muss. Hierbei kann es zu einem höheren Puls kommen. Die Mutterbänder dehnen sich, je mehr der Bauch beginnt zu wachsen, was ein ziehen in der Leistengegend verursachen kann. Falls du verunsichert bist, halte Rücksprache mit Deinem betreuenden Arzt oder Deiner Hebamme.

2. Trimester (13-27 SSW): Jetzt fängt Dein Bauch an zu wachsen und wird sichtbar, auch die Haut kann sich verändern. Es kann zu Dehnungsstreifen kommen, die Linea nigra (dunkle Linie am Bauch) entsteht und es kann zu Pigmentveränderungen im Gesicht oder an anderen Körperstellen kommen. Um die 20. Schwangerschaftswoche kannst Du die ersten Bewegungen Deines Kindes spüren, das tritt bei jeder Schwangeren unterschiedlich auf. Lass Dich nicht verunsichern, die Kindsbewegungen werden spürbar sein, das hängt oft mit der Lage Deines Kindes und dem Sitz deiner Plazenta zusammen. Du wirst merken, dass Du wieder mehr Energie hast und die Übelkeit weniger wird, in den meisten Fällen. Manchmal bleibt die Übelkeit auch länger, sprich gerne mit Deinem Arzt und Deiner Hebamme über Möglichkeiten der Erleichterung im Alltag.

3. Trimester (28-40 SSW): Deine Gebärmutter wächst immer weiter und drückt auf Magen, Blase und Lunge. Häufiges Wasserlassen, Sodbrennen oder Übelkeit können dadurch entstehen. Es kann sein, dass Du noch schneller außer Atem bist, als vorher schon. Auch das kommt durch den Druck auf die Lunge. Schlafprobleme sind zum Ende der Schwangerschaft ein oft auftretendes Problem. Unruhe und häufiges Wasserlassen stören den Schlaf. Baue kleine Pausen in Deinen Alltag ein, sodass der Schlafmangel sich kompensieren lässt. Es kann sein, dass Du durch den verlagerten Körperschwerpunkt Rückenschmerzen bekommst oder Deine Haltung veränderst. Julias Tipp: Bereite Dich nicht nur mit einem Geburtsvorbereitungskurs auf die anstehende Geburt und das Wochenbett vor, sondern bereite Dich auch körperlich vor. Wichtig ist es, Deinen Beckenboden zu stabilisieren und zu stärken, dies kann man mit gezielten Übungen erreichen. Natürlich ist es von Vorteil, wenn Dein gesamter Körper stabil und gestärkt in die Geburt gehen kann, aber speziell im Blick auf Deine Geburt und Dein Wochenbett ist es wirklich wichtig, ein Augenmerk auf Deinen Beckenboden zu legen.

Zum Ende der Schwangerschaft können immer wieder Senk – oder Übungswehen auftreten. Diese können sich mit einem Hart werden der Gebärmutter/ des Bauches äußern, kann aber auch begleitet werden von Ziehen im Unterbauch oder Rücken. Der führende Teil Deines Kindes rutscht tiefer ins Becken und Dein Körper bereitet sich auf die bevorstehende Geburt vor. Auch kann sich durch diese Art der Wehen der Gebärmutterhals verkürzen und der Muttermund sich etwas öffnen. Jede Geburt kann unterschiedlich starten, bei Deinem nächsten Stopp kannst du Wissenswerte zum Thema Geburt lesen.

Vorbereitung auf das Krankenhaus

Wann suche ich mir den passenden Ort für meine Entbindung?

Wann suche ich mir den passenden Ort für meine Entbindung?

Es gibt mehrere Möglichkeiten, wie und wo Du Dein Kind zur Welt bringen kannst. In den meisten Fällen findet die Geburt in einer Entbindungsklinik statt. Man kann sein Kind auch außerklinisch zur Welt bringen, das wäre im Rahmen einer Geburtshaus- oder Hausgeburt. In diesem Fall solltest Du Dich frühzeitig informieren und bei den entsprechenden Stellen melden. Bei einer klinischen Geburt unterscheidet man in Häuser mit oder ohne Kinderklinik. Die meisten Kliniken bieten Kreißsaal-Führungen und/oder Informationsabende für werdende Eltern an. Darüber kann man sich meistens auf den Internetseiten informieren und anmelden. Die meisten Klinken empfehlen eine Anmeldung zur Geburt mit Erhebung der Anamnese, meist ab der 32. Schwangerschaftswoche. Diese Informationen bekommst Du meist bei den Infoveranstaltungen mitgeteilt.

Wann und was packe ich in meine Kliniktasche?
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Wann und was packe ich in meine Kliniktasche?

Deine Kliniktasche sollte bis zur 36+0 Schwangerschaftswoche gepackt sein und bereitstehen, ab jetzt kann jederzeit Deine Geburt losgehen.

Hier ein paar Anregungen für den Inhalt Deiner Kliniktasche:
  • Mutterpass
  • Krankenkassen-/Zusatzversicherungskarten
  • Geldbeutel, Kleingeld (Snack-, Getränke-, Kaffeeautomat)
  • Einweisung/Wünsche für Deine Geburt/Unterlagen für die Klinik
  • Langes T-Shirt oder Hemd für die Geburt (Knöpfe sind immer gut geeignet zum Stillen)
  • Badeschuhe oder Hausschuhe (die einfach anzuziehen sind)
  • Warme Socken (kalte Füße hemmen die Wehen)
  • Haarband und/oder Haarklammer
  • Brille (bei Kontaktlinsen)
  • Fetthaltige Creme gegen trockene Lippen
  • Trinkflasche mit Strohhalm zum Auffüllen
  • Traubenzucker oder Orangeneiswürfel (für schnell verfügbare Energie)
  • Snacks für Dich und Deinen Partner (Müsliriegel, Brezeln usw.)
  • Bequeme und stillfreundliche Kleidung
  • Kulturbeutel mit Intimdusche, um Geburtsverletzungen zu säubern
  • Musik/Playlist für die Geburt
  • Massageöl, Massageball und/oder Geburtskamm
  • Ladegeräte, Kopfhörer
  • Stillkissen
  • Tasche für Deinen Partner (Familienzimmer)
  • Home-Coming-Outfit für Dein Baby
Weitere Do To’s: für Deine Schwangerschaft
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Weitere Do To’s: für Deine Schwangerschaft

  • Arbeitgeber und Krankenkasse über Deine Schwangerschaft informieren
  • Vaterschaftsanerkennung (bei unverheirateten Paaren)
  • Elterngeldantrag vorbereiten, ggf. Gesprächstermin bei Deiner zuständigen Elterngeldstelle vereinbaren
  • Kinderarzt suchen und anfragen (am besten per E-Mail)
  • Kindergeldantrag vorbereiten
  • Mutterschaftsgeld beantragen (ab der 34. Schwangerschaftswoche)
  • Elternzeit offiziell beantragen, bis spätestens 7 Wochen vor Beginn der Elternzeit

GEBURT & WOCHENBETT & ERHOLUNG

Wissenswertes rund um das Thema Geburt
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Wissenswertes rund um das Thema Geburt

Jede Geburt ist ein individuelles Erlebnis. Geburten können ganz unerwartet losgehen. Für andere Geburten bedarf es im Voraus schon Planung und es gibt einen Tag oder Termin für Deine Geburt. Egal wie Du Dein Kind zur Welt bringst, es ist für Dich der richtige Weg. In der Theorie kann man viel zum Thema „Geburt und Wehen“ sagen, die Praxis sieht oft für jede Familie anders aus. Manchmal zeigt Dein Körper Tage vorher schon erste Zeichen, die für Deine Geburt sprechen können: Der Schleimpfropf kann sich lösen, eine innere Unruhe kann eintreten. Es kann sein, dass Du Dich zurückziehen möchtest, um Deine Kräfte zu sammeln. Oft geht die Geburt in der Nacht los. Das liegt auch an verschiedenen Hormonen, die in einem circarden Rhythmus ausgeschüttet werden: Nachts hast Du einen niedrigeren Adrenalin- und Cortisolspiegel, Deine Melatonin-Ausschüttung ist höher und kann Wehen begünstigen.

20% aller Geburten starten mit einem Blasensprung. Wenn das der Fall ist, musst Du in der Regel noch nicht sofort ins Krankenhaus fahren, wenn Dein Kind kein Frühgeborenes ist (ab 36+0). Falls Du vorher einen Blasensprung haben solltest, begebe Dich unverzüglich in Deine Entbindungsklinik oder in eine Klinik mit angrenzender Kinderklinik. Wenn Du eine Beckenendlage, Querlage, Zwillinge, der führende Teil des Kindes hoch über dem Becken sitzt oder Deine Schwangerschaftswoche vor 36+0 ist, solltest Du mit einem Krankenwagen in die Klinik gebracht werden.

Wenn Du einen Blasensprung hast, das Fruchtwasser klar ist, der führende Teil fest im Becken liegt und Du Dein Kind in seinen Bewegungen spürst, dann kannst Du, wenn Du Dich wohl fühlst, gerne noch etwas zu Hause bleiben. Falls das Fruchtwasser grünlich sein sollte, eine andere Farbe oder einen komischen Geruch hat, begebe Dich bitte unverzüglich in die Klinik. Manchmal kann das Fruchtwasser rosa aussehen, das kommt von der Eröffnung des Muttermundes. Es kann eine leichte Blutung entstehen, diese vermischt sich mit dem Fruchtwasser und es wird hell Rosa/Rot. Rufe in Deiner Entbindungsklinik an, wenn Du Dir unsicher bist oder halte Rücksprache mit Deiner Hebamme. Meistens gehen die Wehen dann von ganz alleine los, manchmal aber nicht. Die betreuende Klinik wartet in den meisten Fällen eine bestimme Zeit ab, um Deinen Körper die Zeit zu geben, Wehen zu produzieren. Meist wird nach einem gewissen Zeitraum zum Schutz Deines Babys mit einem Antibiotikum begonnen, um vor Infektionen zu schützen. Aus diesem Grund kann es passieren, dass wenn die Wehen nicht losgehen, die Geburt eingeleitet werden muss. Keine Sorge, es gibt verschiedene Möglichkeiten der Einleitung. Hierfür wirst Du von dem Ärzteteam aufgeklärt und kannst alle Fragen und Bedenken äußern.

In den anderen Fällen geht die Geburt mit Wehen los. Sie können unregelmäßig und langsam beginnen und sich dann in der Intension steigern. Falls Du Dich zu Hause unwohl fühlst oder unsicher bist, kontaktiere Deine Hebamme, Deinen Gynäkologen oder die Entbindungsklinik. Oft kann es helfen, sich zu bewegen oder eine warme Dusche/Badewanne zu nehmen. Das kann die Wehen nochmal etwas verändern. Wenn der Muttermund beginnt, sich zu öffnen, kann es zu einer Eröffnungsblutung kommen. Diese sind in der Regel ungefährlich. Wenn die Blutung übermäßig viel ist oder du diffuse Schmerzen hast, stelle Dich unverzüglich in der Entbindungsklinik vor.

Ebenso kann es mal zu einem Fehlalarm kommen, das ist überhaupt nicht schlimm: Du hast immer die Möglichkeit, noch einmal nach Hause gehen zu können.

Die meisten sprechen bei Wehenabständen von 3-6 Minuten, die regelmäßig wiederkommen von einem Zeitpunkt in die Klinik zu fahren. Falls Du mit einer App Deine Wehen tracken solltest, kann es sein, dass diese zu einem viel früheren Zeitpunkt schon eine Fahrt in die Klinik empfiehlt. Falls Du Dich zu Hause wohl und gut fühlst, musst Du das natürlich nicht. Du wirst merken, wann der Zeitpunkt kommt, sich auf den Weg zu machen. Aber Achtung: Plant die Zeit der Autofahrt mit ein, die kann in der Regel etwas holpriger werden – mit Wehen.

Im Kreißsaal wird eine Hebamme Dich empfangen. Meist wird eine vaginale Untersuchung durchgeführt, um zu schauen, wo die Eröffnung des Muttermundes steht. Meist werden dann die Herztöne Deines Babys kontrolliert, je nach Entbindungsort bekommst Du einen venösen Zugang gelegt und je nach Geburtsfortschritt und Standard des Kreißsaales auch einen Ultraschall.
Dann geht es in den Kreißsaal: Dort kannst Du gerne Dinge ausprobieren und äußeren, falls Du das während den Wehen nicht kommunizieren kannst, sollte das Deine Begleitperson übernehmen. Wichtig ist Deine Atmung während den Wehen: Konzentriere Dich darauf und nutze die Pausen, um Kraft zu schöpfen, Euer Baby macht sich auf den Weg, geboren zu werden.
Man kann eine Geburt in 3 Phasen aufteilen:

1. Eröffnungsphase – Diese besteht aus 2 Teilen: Die Latenzphase, Deine Wehen sind noch unregelmäßig, der Muttermund beginnt sich langsam zu öffnen. Dann kommt die aktive Phase, die Wehen werden intensiver und regelmäßiger, der Muttermund öffnet sich bis ca. 10 cm, dann spricht man von vollständig eröffnet.
2. Pressphase – Sobald Dein Muttermund vollständig geöffnet ist und der führende Teil Deines Kindes tief genug ins Becken gerutscht ist, kann es sein, dass du einen starken Pressdrang verspürst. Dies ist das Zeichen, dass Dein Baby jetzt geboren werden möchte. Durch das Pressen wird Dein Kind durch den Geburtskanal geschoben und wird geboren. Die Geburt kann mit Anleitung der Hebamme unterstützt werden, funktioniert aber manchmal auch von ganz allein. Die Pressphase kann sehr schnell gehen, kann aber auch manchmal eine Weile dauern, lass dich nicht entmutigen!
3. Nachgeburt – Dein Kind ist geboren, jetzt fehlt noch die Plazenta. Sie muss sich von der Gebärmutterwand lösen. Dein Körper produziert eine Wehe und die Plazenta wird geboren. Dies kann auch mal etwas dauern. Dein betreuendes Geburtsteam wird das genau einschätzen und begleiten können. Erst dann ist die Geburt abgeschlossen und es darf den Eltern gratuliert werden.
Nach der Plazentageburt werden die Geburtswege inspiziert und ggf. Verletzungen genäht, diese werden betäubt und dann medizinisch versorgt.

Es können während Deiner Geburt auch Komplikationen auftreten, damit wollen wir keine Angst machen, nur kurz erläutern, was passieren kann. Die Herztöne Deines Babys fallen immer mal wieder ab, das ist im Laufe der Geburt „normal“. Die Kinder haben Kompensationsmöglichkeiten, anhand des CTG kann man dies gut beurteilen. Manchmal haben die Kinder über einen Zeitraum zu viel Stress, auch das erkennt man an einem CTG. Falls dies der Fall ist, kann man mittels einer Untersuchung MBU feststellen, wie der PH-Wert (zeigt an wie sauer oder basisch das Blut ist) im Blut Deines Kindes ist und somit, wie viel Stress wirklich da ist. Dafür wird etwas Blut am kindlichen Kopf abgenommen und untersucht. Wenn der Wert normal ist, wird die Geburt einfach weitergeführt, ggf. erfolgt im Verlauf eine Kontrolle. Ist der Wert zu sauer bedeutet das, dass Dein Kind massivem Stress ausgesetzt ist und Dein Kind muss zeitnah geboren werden. Das kann die Situation eines Notkaiserschnittes oder eines eiligen Kaiserschnittes eintreten, je nachdem wie der Wert ausfällt. Bei einem Notkaiserschnitt wird alles sehr schnell gehen, es ist eine akute Notfallsituation die Mutter und /oder Kind im Rahmen der Geburt betreffen kann. In dieser Situation ist das Wichtige, das Kind schnellstmöglich zur Welt zu bringen. Dies passiert in Vollnarkose, das ist bei einem Notkaiserschnitt immer so. Deine Begleitperson wird dann im Kreißsaal zurückgelassen, es werden mehrere Leute dazukommen zur Unterstützung und es passiert sehr viel gleichzeitig. Dieser Fall kann passieren, ist aber eine seltene Notfallsituation.

Eine andere Art des Kaiserschnittes ist eine sekundäre Sectio oder eine eilige Sectio. Diese können eintreten, wenn die Geburt über einen längeren Zeitraum (2 Stunden und mehr) stagniert. Sei es, dass der Muttermund nicht weiter eröffnet oder dass der Muttermund vollständig ist und Dein Kind nicht weiter ins Becken rutscht. Dies kann viele Gründe haben, die man oft erst erkennt, wenn Dein Baby geboren wird. In beiden Fällen wird immer versucht, eine spinale Betäubung (SPA) durchzuführen, sodass Du wach bist, Deine Begleitperson anwesend sein kann und Ihr die Geburt Eures Kindes miterleben könnt. Bei einer sekundären Sectio spricht man von keinem akuten Notfall, aber es ist klar, dass die Geburt zeitnah zu Ende gehen wird. Bei einer eiligen Sectio sollte das schneller passieren. Eine häufige Ursache sind Komplikationen, die bis zu einem gewissen Punkt noch zu tolerieren sind, aber auch da sollte Dein Kind schnellstmöglich geboren werden. In allen Situationen erhältst Du eine Aufklärung von der Hebamme und dem Ärzteteam, je nach Dringlichkeit können diese auch mal etwas kürzer ausfallen.

Ebenso kann Dein Kind mit einer Saugglocke, einer Kiwi VE (kleiner Saugglocke) oder einer Forceps (Zange – wird kaum noch durchgeführt) zur Welt gebracht werden. Dies passiert, wenn Dein Muttermund vollständig geöffnet ist, die Geburt in den letzten Zügen ist und dann durch z.B. Abfall der Herztöne eine Situation entsteht, in der Dein Kind schnellstmöglich zur Welt kommen sollte. In den meisten Fällen wird eine Kiwi-VE verwendet, das ist eine kleine Saugglocke, mit der man durch Vakuum am kindlichen Kopf die Rotation des Kindes durchs Becken unterstützt, sodass es schnellstmöglich geboren werden kann. Manchmal ist man selbst sehr erschöpft durch die Zeit der Geburt und hat kaum noch Kraft zu pressen, dann kann für die letzte Bewegung Richtung Beckenausgang eine Saugglocke verwendet werden. Dies erfolgt mit Aufklärung des Geburtsteams.

All diese Komplikationen können sehr aufwühlend und prägend sein, daher informiere Dich im Vorfeld und sprich mit Deiner Hebamme. So bist Du bestmöglich vorbereitet für Deine Geburt.

Egal wie Du Dein Kind zur Welt bringst, es ist Deine Geburt. Jede Art der Entbindung ist eine enorme Herausforderung und ein besonderes Erlebnis. Sei stolz auf Dich und Deinen Körper, was ihr geleistet habt.

Mein Kind ist geboren, die ersten Termine nach Geburt?
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Mein Kind ist geboren, die ersten Termine nach Geburt?

Dein Kind ist endlich geboren, zwischen Wochenbett und dem Einspielen in die neue Situation stehen in den ersten Wochen 2 Termine an, die Du nicht vergessen solltest. Falls vor den Terminen Komplikationen auftreten, melde Dich bei Deiner Hebamme, in der GYN-PRAXIS, in Deiner Entbindungsklinik oder bei Deinem betreuenden Kinderarzt:

1. Nachkontrolle in deiner GYN-PRAXIS: 6-8 Wochen nach Deiner Entbindung solltest Du zu einer abschließenden Kontrolle in die GYN-PRAXIS kommen. Dort wird kontrolliert, wie Dein Körper nach der Geburt geheilt ist, der Eisenwert wird abschließend geprüft und das Thema „Verhütung und Familienplanung“ besprochen. Zudem ist es uns ein besonderes Anliegen, den Zustand Deines Beckenbodens zu erfragen und Empfehlungen auszusprechen, um die Heilung bestmöglich unterstützen zu können. Wir möchten, dass Probleme mit Deinem Beckenboden und/oder der Blasenentleerung keine Tabu Themen sind und jede frisch gebackene Mama diese offen ansprechen kann. Nur so kann eine individuelle Lösung gefunden werden.

2. U2 (zwischen dem 3. Und 10. Lebenstag) oder U3 (frühestens ab der 3. Lebenswoche und spätestens bis zur 8.Lebenswoche): Untersuchung für Dein Baby. Je nachdem, wann Du nach der Entbindung nach Hause gehst und welche Untersuchungen die Entbindungsklinik anbietet. Diese Untersuchungen werden bei Eurem betreuenden Kinderarzt durchgeführt, dort wird der allgemeine Zustand Deines Kindes untersucht. Die Entwicklung des Körpers und der Sinnesorgane, Reflexe und Daten wie Gewicht, Kopfumfang und Größe werden dokumentiert und es können die ersten Impfungen anstehen.

Wichtige Informationen für mein Wochenbett
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Wichtige Informationen für mein Wochenbett

Das Wochenbett ist eine emotionale und sensible Zeit. Nehme Dir Zeit zum Heilen und Dich in Deine neue Rolle einzufinden. Ebenso braucht es manchmal etwas Zeit, die Geburt und das Erlebte zu realisieren.

Dein Körper verändert sich, die Milch schießt ein und beginnt zu fließen, die Rückbildung beginnt. Es heißt nicht umsonst WochenBETT: Also nehme Dir die ersten Tage Zeit, um Dich auszuruhen, zu schonen und die Kuschelzeit mit Deinem Baby zu genießen. Wichtig ist, Gefühle zuzulassen: Auch Überforderung ist normal, spreche mit Deinen Bezugspersonen offen über Deine Ängste und Sorgen.

Man spricht von Wochenbett die ersten 8 Wochen nach deiner Geburt. Es wird in das frühe Wochenbett (direkt nach der Geburt) und das späte Wochenbett unterteilt. Deine Gebärmutter bildet sich zurück, oft spürst Du die Nachwehen, besonders beim Stillen. Die Blutung wird mit voranschreiten der Rückbildung weniger, je nach Entbindungsart kann der Wochenfluss bis zu 6 Wochen anhalten. Geburtsverletzungen beginnen zu heilen. Wichtig ist, auf die Hygiene zu achten. Wechsele regelmäßig Deine Vorlagen. Verwende Binden ohne Plastik und Geruchstoffe, diese können Reizungen verursachen. Dusche und wasche Dich mit PH neutralem Shampoo. Gebrauche auf der Toilette eine Intimdusche, dies kann ein besseres Gefühl geben und ist schonender für die Verletzungen. Die Fäden der genähten Verletzungen lösen sich in der Regel von selbst auf. Halte Rücksprache mit Deiner Hebamme. Bei einem Kaiserschnitt sollten die Knoten an den Enden 7 Tage nach Geburt gelöst werden, auch das kann Deine Hebamme übernehmen. Falls Du Schmerzen an den Nähten hast, darfst Du Schmerzmittel nehmen: Ibuprofen und Paracetamol sind in der Stillzeit kein Problem.

Deine Hormone werden sich rasant umstellen. Dies wirst Du merken in Form von Stimmungsschwankungen und emotionalen Momenten, in denen oft auch die Tränen fließen. Das ist alles in einem gewissen Rahmen normal, sollten negative Gefühle überhandnehmen oder Du gar nicht mehr aus den „Heultagen“ herauskommen, sprich bitte Deine Hebamme oder Deinen Arzt an.
Ein großer Bestandteil des Wochenbettes ist die Ernährung Deines Kindes, egal in welcher Form Dein Kind ernährt wird. Es ist das Richtige für Euch als Familie. Es gibt kein Richtig und Falsch, es gibt nicht den „einen Weg“, den man gehen muss. Das wird für Euch individuell die richtige Ernährungsart sein. Stillen ist oft am Anfang schmerzhaft und mit wunden Brustwarzen verbunden, das kann durch falsches Anlegen entstehen. Hole Dir Unterstützung – schon in der Klinik: Lass Dir zeigen, wie Du Dein Kind am besten an die Brust anlegst, ohne dass es Schmerzen verursacht. Stillen soll nicht wehtun, das Ansaugen ist meist unangenehm, das sollte nach kurzer Zeit des Stillens aufhören. Angebot und Nachfrage ist das Wichtigste, wenn Du Dein Kind häufig anlegst, wird der Milchspendreflex ausgelöst und Dein Körper beginnt mit dem Milcheinschuss. Dein Kind lernt nach und nach, an der Brust zu trinken und Du lernst Techniken zum richtigen Anlegen. Auch wenn es am Anfang nicht so scheint, pendelt sich das oft schnell ein und das Stillen entspannt sich für Euch. Falls Du Dich mit der Stillsituation nicht wohl fühlst oder diese Dich belastet, spreche mit Deiner Hebamme, um eine Lösung für Dich finden zu können. Dein Körper und Deine Entscheidungen!

Falls Du Dein Kind mit einer Flasche ernährst, gibt es ein paar Dinge zu beachten: Kaufe die passende Pre für dein Kind, lese Testberichte. Wichtig ist, Pre zu kaufen, keine 1er oder 2er Nahrung. Die passende Flasche mit dem richtigen Sauger für Dein Neugeborenes, es gibt sehr viel Auswahl an Flaschen. Entscheide Dich für eine Flasche, mit der die Kinder aktiv saugen, sodass etwas Milch rauskommt, wenn die Milch einfach rausläuft, können die Kinder sich vermehrt verschlucken oder beginnen zu spucken.

Vergesse Essen und Trinken nicht! Durch das Stillen hast Du einen erhöhten Kalorienbedarf, der gedeckt werden muss. Auch wenn der Hunger noch nicht so ganz da ist, nehme kleinere Mahlzeiten zu Dir und esse nahrhaft. Die Nächte können herausfordernd sein, nehme Dir tagsüber ausreichend Zeit, um zu schlafen und Dich zu erholen. Holt Euch Unterstützung: Wenn möglich, lasst Euch vorgekochtes Essen mitbringen oder Unterstützung im Haushalt. Das kann sehr erleichternd sein in den ersten Wochen. Besuch empfangen in Eurem Tempo, kommuniziert Eure Wünsche im Voraus und plant die Besuche bewusst. Setzte Dich keinem zusätzlichen Stress aus. Wenn gewünscht, stellt Regeln auf.

Zudem steht einiger Papierkram an: Denke daran, die Geburtsurkunden beim Standesamt zu beantragen. Diese brauchst Du, um Deinen Arbeitgeber und die Krankenkasse (bei welcher Dein Kind versichert sein soll) über die Geburt zu informieren sowie für die Beantragung von Eltern- und Kindergeld. Für die Beantragung des Kindergeldes benötigst du zudem die Steuer ID Deines Kindes, diese wird automatisch per Post mitgeteilt. Auch die Anmeldung für einen Betreuungsplatz sollte in den ersten Monaten ausgefüllt werden.

Falls Du Dein Kind per Kaiserschnitt zu Welt gebracht hast, empfehlen wir mit einer weiteren Schwangerschaft ein Jahr zu warten, sodass die Narben gut abgeheilt sind.

Rückbildung solltest Du erst dann beginnen, wenn die Heilung abgeschlossen ist und Du keine Probleme mit Deinem Beckenboden hast. Falls Du Probleme mit Deinem Beckenboden hast, in Form von Druck/Senkung Beschwerden oder Urinverlust, spreche uns in der GYN-PRAXIS an, Du kannst unter dem nachfolgenden Kapitel genaueres zu diesem Thema lesen. Viele empfehlen 8 Wochen nach der Geburt, das kann häufig, aber auch zu früh sein, spreche diesbezüglich mit Deiner Hebamme und Deinem Gynäkologen, wann der passende Zeitpunkt für Dich ist; lieber etwas später als zu früh.

Unser postpartales Beckenbodenzentrum für die Erholung und Heilung Deines Beckenbodens
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Unser postpartales Beckenbodenzentrum für die Erholung und Heilung Deines Beckenbodens

Die Geburt ist geschafft, die Wunden geheilt und weiterhin hast Du Probleme mit Deinem Beckenboden oder Deiner Harnblase, dann sind wir in der GYN-PRAXIS am Standort Alzey die richtige Anlaufstelle für Dich. Hier ein kleiner Einblick in unser Postpartales Beckenbodenzentrum, Beckenbodenbeschwerden nach Deiner Entbindung.

98% unserer Patientinnen empfehlen unsere Sprechstundeund Behandlung der Inkontinenz weiter.
Deutschlandweit einmalig!

Jede vierte Frau leidet nach der Schwangerschaft an Inkontinenz und Beckenbodenproblemen. Unter der Geburt werden deine Muskeln und Bänder des Beckenbodens um das 2–3-fachen gedehnt. Das hat zufolge, dass der Beckenboden an Stabilität verliert und die Organe im Becken nicht mehr in der ursprünglichen Lage fixiert werden. Durch alleinige Beckenbodengymnastik lässt sich das Problem nicht beheben, das hat die BREST-Studie, an der auch die GYN-PRAXIS beteiligt war, gezeigt.
Diese Bänderdehnung mit Gymnastik bzw. Sport zu behandeln, ist nicht ausreichend. Das lässt sich anhand einer Bänderdehnung am Knöchel besser erklären: Nach dem Trauma wird zunächst am Sprunggelenk erstmal eine Schiene/ Orthese zum Entlasten und Stützen der instabilen Bänder verordnet.

In unserer postpartalen Beckenbodensprechstunde entlasten WIR Deinen Beckenboden mittels eines Pessars, das für Dich genau angepasst wird. So bekommt Dein Beckenboden seine Form und Stabilität zurück und die Bänder regenerieren und verkürzen sich wieder.

Mithilfe des Pessars ergeben Beckenbodenübungen wieder Sinn.
Für einen Termin, spreche uns direkt an oder kontaktiere uns.

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